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Re: Silles Güllepumpe

Verfasst: 4. Jun 2015
von f104wart
Das Entfernen der Dichtungsreste klappt sehr gut mit einem Abbeizmittel. Aber aufpassen, dass die Pampe nich aussen am Block runter läuft und die Farbe ablöst. :wink:

Ganz wichtig ist, dass Du vor der Montage das Öl komplett aus den Gewindebohrungen im Kopf entfernst.

Geht am besten mit einem Lappen oder Papiertuch, dann Bremsenreiniger und den dann wieder ausblasen oder austupfen.

Die ZylKopfschrauben ebenfalls reinigen, entfetten und anschließend WD40 oder einem anderen Mehrzweckspray einsprühen und mit einem Lappen das überschüssige Material wieder abwischen. Schrauben NICHT einfetten !!

Auch, wenn´s oft empfohlen wird, KEIN (!) Hylomar oder andere Dichtungsmasse auf die Kopfdichtungen schmieren !!

Die Dichtungen prüfen, ob der Flammring oben und unten annähernd gleich weit umgebördelt ist. (Ich hatte mal eine erwischt, da war der Flammring auf einer Seite nur 2 mm breit umgebördelt. Da hat´s die Dichtung unter dem Ring raus in den Wasserkanal gedrückt.)

Die Schrauben in 2 - 3 Schritten stufenweise über Kreuz anziehen, also z.B. oben links - unten rechts - unten links - oben rechts.

Das Anzugsmoment ist 50 - 55 Nm (60 Nm ist auch noch okay)
...Also: 1. Gang 20 Nm, 2. Gang 40 Nm, 3. Gang 60 Nm

Hier noch ne Liste mit den anderen Anzugsmomenten:
Liste Anzugsmomente.pdf

...Irgendwas wollte ich noch sagen :?

Ach ja: Schau Dir, wenn Du schon dran bist, auch die Kipphebelwellen an, ob die eingelaufen sind Laufspruren sind normal, sie sollten aber keine spürbaren Vertiefungen haben.


@Bensn: Im Gülleforum gibt es sehr gute Anleitungen. Man muss aber lernen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Es wird dort oft sehr viel geschrieben, aber wenig gesagt. :wink:

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Re: Silles Güllepumpe

Verfasst: 4. Jun 2015
von Bensn
lese da gerne mit, hab aber auch schon das beobachtet was du meinst.Getreu meiner signatur :grinsen1:
arbeite gerne mit quellen für meine infos. da hat sich das handbuch angeboten.
fehlt zwar etwas die tiefe für mein geschmack, aber für einen teil der frage reichts.

wenns nicht eilt mit der kopfmontage, könnte man auch gleich mal die ventilsitze prüfen...
obwohl die verbrennungsreste an den ventile eine recht gute abstimmung des vergasers vermuten lassen..
kann mich aber auch täuschen.

Re: Silles Güllepumpe

Verfasst: 4. Jun 2015
von f104wart
Bensn hat geschrieben: ...obwohl die verbrennungsreste an den ventile eine recht gute abstimmung des vergasers vermuten lassen..
Ja, das hab ich auch so gesehen.

Klar wäre es besser, die Ventile auszubauen, das Ventilführungsspiel zu prüfen, die Ventile zu reinigen, neu einzuschleifen und auch die Ventilschaftdichtungen zu erneuern, aber ob Sille damit nicht überfordert ist? :dontknow:


@Sille: Du kannst mir die Köpfe gerne zuschicken. Ich kann das für Dich machen, wenn Du möchtest. Natürlich nicht umsonst, aber seinen Preis wert. :oldtimer:

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Re: Silles Güllepumpe

Verfasst: 4. Jun 2015
von Sille
Ich denke überfordert bin ich damit nicht ,aber man brauch ja auch paar Dinge um die Ventile aus und wieder einzubauen die Federn muss man sicherlich spannen . Mit was macht man die Ventile sauber mit einem Vlies ?

Re: Silles Güllepumpe

Verfasst: 4. Jun 2015
von f104wart
Zum Aus- und Einbau reicht ne modifizierte Schraubzwinge.

Das Einschleifen gehört bei mir zu jeder Motorrevision dazu.

Die Ventile werden in der Bohrmaschine gereinigt, die Ablagerungen dabei zunächst mit einem 3kantschaber entfernt, danach mit Schmirgelleine.

Wer will, kann die Ventilteller auch noch polieren.

Die Ventilführungen werden geprüft, ob die Ventile übermäßig wackeln oder nicht. Für den Anfang kann man sich an den Einlassventilen "orientieren", da es meistens die Auslaßventilführungen sind, die ausgeschlagen sind. Der Rest ist Erfahrung und Gefühlssache. Die im Handbuch angegebenen Werte sind mit Hausmitteln nur schwer messbar.

Beim Einschleifen ist darauf zu achten, dass die tragende Fläche nicht zu breit ist (1,1-1,3 mm) und sich mittig am Ventilsitz befindet. Ist die Fläche >2mm, muss der Ventilsitz im Kopf nachgefräst werden (Werkstattarbeit).

Danach Ventile und ZylKopf reinigen und die Schleifpaste restlos entfernen, Ventile einbauen und mit einem Kunststoffhammer mehrmals "betätigen", damit sich die Klemmkeile richtig setzen.

Anschließend die Dichtheit mit Spiritus prüfen.


...Der Austausch der Ventilführungen lohnt sich bei einem CX-Kopf in der Regel nicht, es sei denn, es handelt sich um einen "speziellen" Motor, der komplett neu aufgebaut wird.

Ansonsten Köpfe sammeln, die guten ins Töpfchen und die schlechten ins Kröpfchen...

Bei Pittingbildung an den Ventilschäften kann man Einstellschrauben von einem Piaggio-Roller nehmen. Die haben einen Kugelkopf und einen kippbaren "Schuh", der nicht punktförmig auf den Schaft drückt, sondern vollflächig aufliegt.

Kannst ja auch mal mit "ventile einschleifen motorrad" googeln. :wink:

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Re: Silles Güllepumpe

Verfasst: 4. Jun 2015
von Bensn
klar bekommstedas auch alleine hin.
aber fürs schleifen brauchste schon nen paar sachen.
ventilfederspanner kannste selber bauen hier meine Version aus nem bohrmaschienenständer:
WP_20150506_004.jpg
dazu noch ventilschleifpaste die recht teuer ist.schön ist auch nen schleifer und gleich neue ventilschaftdichtung.
WP_20150523_028.jpg
WP_20150523_030.jpg
oder schickste einfach wech und bekommste gut wieder :wink:

Re: Silles Güllepumpe

Verfasst: 5. Jun 2015
von Sille
image.jpg
mein Arbeitsplatz bei 30`

Re: Silles Güllepumpe

Verfasst: 5. Jun 2015
von Sille
Welches Kühlmittel und welches Öl ist zu empfehlen

Re: Silles Güllepumpe

Verfasst: 5. Jun 2015
von f104wart
Kühlmittel silikatfrei, Öl ist Glaubenssache.

Ich empfehle teil- oder vollsynthetischen nach JASO MA-2.

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Re: Silles Güllepumpe

Verfasst: 5. Jun 2015
von MaxEmil
Sille hat geschrieben:Welches Kühlmittel und welches Öl ist zu empfehlen

Ich fahre ein Castrol 10W40 und kann es NICHT empfehlen, seit dem Wechsel klackert die gute hörbar, werde es wohl wieder tauschen...

Gruß Maxi