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Re: Engländer und deren Reputation

Verfasst: 28. Okt 2023
von nanno
Bollermann hat geschrieben: 28. Okt 2023 Produzieren die überhaupt noch?
Ja, Ural aber jetzt offiziell in Tadschikistan (um das Embargo zu umgehen), Izh weiterhin wie gewohnt in Izhmash - auch irgendwo in der Ural-Gegend. Wobei die ein Riesenkonzern sind und Mopeds sind halt so ein Teilaspekt. Sogar Minsk gibts noch, aber mittlerweile mit China-4-Taktern.
TortugaINC hat geschrieben: 28. Okt 2023
sven1 hat geschrieben: 28. Okt 2023 Wann sagt eigentlich einer etwas zur Qualität von Ural, IZH und Dnepr?
Bis in die späten 90er Miserabel.

Gruß
Andersrum wird ein Schuh draus - bis Mitte der 80er naja - es ist halt was es ist, aber man kanns in lauffähigen Zustand versetzen. (Speziell gültig für Dnepr, weil da noch Rüstungsaufträge gelaufen sind. Ab Mitte der 90er ist der schleichende Konkurs gelaufen.) Danach freier Fall (Ural) und so ab 2005-2010 ist Ural die schlechtere BMW, dafür mit Beiwagen dran. (Soll heißen, mit vielen Teilen die auf dem internationalen Markt zugekauft werden, konnte die Qualität auf einem gewissen Niveau stabilisiert werden. Dazu gehören aber dann jede Menge technische Verschlimmbesserungen wie zB Kugel- statt Kegelrollenlager als Radlager.)

LG
Greg

Re: Engländer und deren Reputation

Verfasst: 28. Okt 2023
von TortugaINC
Ok, dann halt nicht ende der neunziger sondern Anfang der zweitausender. :salute:
Kenne persönlich 3 Leute, die welche fahren. Im direkten Vergleich war ich beim zerlegen einer DNEPR aus den 70ern dabei. Schlechter ist nicht möglich. Und Ural produziert in Kasachstan.

Re: Engländer und deren Reputation

Verfasst: 28. Okt 2023
von LastMohawk
Servus,
also wenn ich die Qualität der alten Honda GL1000 anschaue, dann ist diese auch unterirdisch. Die Preise für die gebrauchten Ersatzteile total überzogen, Preise für noch erhältliche Neuteile sind noch viel überzogener.
Die Japaner aus den 70ern haben sich auch nicht mit Ruhm bekleckert, was die Qualität ihrer Fahrzeuge betrifft. Gut, sie haben den Zeitgeist getroffen, oder gemacht?
Aber wenn ich meine olle BMW gleichen Baujahres anschaue, dann sind das Welten, die diese in Sachen Qualität und Preise hat, besser liegt.

Zu den Engländern, ich hatte nur eine Hinckley 900er Triumph. Sie bleib stehen, weil die Tankentlüftung im Regen nicht funktionierte... der Entlüftungsschlauch war schlicht zu lang und zog das Spritzwasser vom Hinterrad ein. Der Triumph Händler hatte dies nach ner Woche Sucherei dann erkannt und einfach 10cm oberhalb schräg abgeschnitten. Sonst hatte ich damit keine Probleme. Nur, dass die Leistung einer 900er Maschine mit 67PS im Jahre 2005 nicht mehr zeitgemäß war. Aber ich würde sie wieder kaufen.
Mir gefallen die Engländer Mopeds durch die Bank. Und hey als Garagenfrickler sind uns Mopeds zum schrauben doch eh lieber als so neumodisches Zeug oder?

Gruß
der Indianer

Re: Engländer und deren Reputation

Verfasst: 28. Okt 2023
von Bollermann
Ja, sicher.
Ich finde die Engländer ja auch spannend. So viele ehemalige Firmen, die wirklich gute und auch schöne Sachen hervorgebracht haben.
Vor allem die Langhub-Singles.
Letzten Endes ist die komplette Kategorie "Caferacer" stylistisch ja eine Reminiszenz an die Engländer.
Aber der Thread dreht sich um deren Reputation und die ist eben nicht besonders.

Re: Engländer und deren Reputation

Verfasst: 28. Okt 2023
von nanno
TortugaINC hat geschrieben: 28. Okt 2023 Ok, dann halt nicht ende der neunziger sondern Anfang der zweitausender. :salute:
Kenne persönlich 3 Leute, die welche fahren. Im direkten Vergleich war ich beim zerlegen einer DNEPR aus den 70ern dabei. Schlechter ist nicht möglich.
DAS war dann eine der guten Dneprs... danach wurde es schlechter. :wow: Höhepunkt bei meiner MT11: Nockenwellenlagerschild konnte man nicht festschrauben, weil der Block schief gebohrt war und das Gehäuse hatte vorn einen Rissen, weil die Kurbelwellenlager nicht gefluchtet haben und dann den Block gesprengt haben. (Aber es waren beim Kauf schon 3000km am Tacho...)
TortugaINC hat geschrieben: 28. Okt 2023 Und Ural produziert in Kasachstan.
Hauptsache Spanien ;-)

Re: Engländer und deren Reputation

Verfasst: 28. Okt 2023
von DocShoe
Moin,
bin Gespannfahrn mit ner Ural agefangen. exportmodell, da wo sie weniger als 50 Bolzen mitm Hammer reingeprügelt hatten.... das Geschoss lief unsere Hochbrücke runter ( der einzige Berg in SH)120 Klamotten....hat aber ein paar Monate gedauert, bis ich es mich traute.... Höhenschlag lässt sich nur bedingt mit Speichenschlüsseln beheben....alle alten Gespannhasen sagten, kannst Du die fahren, bringt Dich nix mehr aus der Ruhe. DenSatz brachte ich so weiter, als ich bei meinem Ex Schwiegerpapa rückwärtzfahrend in dieRabatten gekippt bin. Resümee: Russengespann war witzig zum lernen, aber nu mit ner Guzzi, nem vernünftigen Fahrwerk und meiner Liebsten, die gerne auch mal rausturnt, ist Dreiradfahren schon ne andere Nummer.
Als ich mit der Liebsten ( Ducati Monster 900) den Spiess umdrehen wollte, war ich in der ersten halben Sunde von halbtotgelacht bis fast vom Leuchtpfahl enthauptet sosemilocker....Dreiradfahren Hat was!

Re: Engländer und deren Reputation

Verfasst: 28. Okt 2023
von Schinder
nanno hat geschrieben: 28. Okt 2023 Hauptsache Spanien ;-)
:mrgreen:


.

Re: Engländer und deren Reputation

Verfasst: 28. Okt 2023
von TortugaINC
DocShoe hat geschrieben: 28. Okt 2023 Höhenschlag lässt sich nur bedingt mit Speichenschlüsseln beheben....
Bei der Dnepr, die ich beschraubt habe, war der Biegeradius der Felgen am Stoß der Schweißnaht größer, was im Ergebnis eher tropfenförmig als rund war. Das der Rahmen nicht gerade ist, hat man mit bloßem Auge gesehen. Wobei das im Gegensatz zu den Felgen auch auf die Historie zurückzuführen sein könnte…

Re: Engländer und deren Reputation

Verfasst: 28. Okt 2023
von TortugaINC
Bollermann hat geschrieben: 28. Okt 2023 Aber der Thread dreht sich um deren Reputation und die ist eben nicht besonders.
Für den TDI fahrenden durchschnittsdeutschen, der zum Räder wechseln in die Werkstatt fährt, trifft das zu 💯 zu. Da hat ne Honda CR500 mindestens 80PS und ne KTM wird als Vollcross bezeichnet.
Unter Schraubern würde ich das so auf keinen Fall unterstreichen. Da ist bei den meisten mehr Sachverstand und Selbstvertrauen vorhanden um sich ohne Löffel dünnes in der Hose an so ein Fahrzeug ranzutrauen.
Meine Meinung.

Re: Engländer und deren Reputation

Verfasst: 28. Okt 2023
von bosn
Ha, der Faden gefällt mir schon fast...

Ish ? Naja...war mal aus DKW DNA ......

Triumph hat durch die Baumann Brüder auch deutsche DNA....Coventry wurde von unseren Opa´s zerstört.

Dann kam Meriden 1942 ....Edward Turner kreierte den Speed Twin der 1937 und seine Sichtweise war einen Zweizylinder zu bauen, der schlank wie ein Einzylinder und Leistung haben sollte....( war nebenbei auch ein ganz gerissener Hund )

Meriden schloss die Tore dann ´82 endgültig , nur Harris baute aus Teilen noch "Meriden" - umphe bis ´85......

Dann kaufte Bloor den Markennamen und schuf mit dem Hinkley Werk ...neue Triumph- die mit den alten eigentlich nix mehr Gemein haben....außer dem Namen und Stilelemente...



In UK gab es in der Industrie genau so Raubritter, Winkeladvokaten und Emporkömmlinge wie woanders auch....nur manche erhielten auch noch den Ritterschlag der Queen....( Bitte mal den Artikel in der Oldtimer Markt lesen in der über die britische Automobilgeschichte referiert wird )

Made in England , Made in Germany...das konnten die Jungs von der Insel schon immer besonders gut.

( Waren da nicht mal die Solinger Schneidwaren der Auslöser ? )

Asiatische Zulieferbuden- getarnte "englische" Quali für ordenlich Kohle verkaufen - Tagesgeschäft.

Da waren die uns Lichtjahre vorraus....nur hat das letztendlich mit dazu beigetagen den schlechten Ruf zu manifestieren !


Wenn man so einen Bock beschraubt , physikalische Gegebenheiten beachtet und mit Sinn und Verstand fügt....hm....

dann kann man damit seine Freude haben :mrgreen: