Zunächst einmal ist mir aufgefallen, dass ich nun viel weniger mit Flex und Schleifstein usw. arbeite....macht viel zu viel Spaß das alles zu fräsen :-) Trotzdem habe ich mir gesagt: Du wolltest schon mal schlauer als das Forum sein und das ist böse in die Buchs gegangen. Ausserdem wollte ich die alte Bohrmaschine nun doch erhalten, also habe ich eine Ecke freigemacht und mir noch einen Maschinentisch zusammen gekloppt. Ist immer noch zu dicht, aber so gefällt mir das jetzt.
Troubadix hat geschrieben: 11. Jan 2022
Danke dir für deinen Erfahrungsbericht......
Erst mal Danke für das Feedback, es ist schön zu wissen, dass man nicht einfach so in den Wald schreibt. Außerdem finde ich es wichtig ans Ende der Kaufberatung zu schreiben für was man sich nun entschieden hat und warum. Hätte mir geholfen, wenn es mehr davon gäbe.
Erfahrung habe ich nun wirklich nicht mit den Maschinen, also nennen wir es mal sparsam nur Bericht. Mein erster meister sagte über mich: Der Junge kann alles, aber nix richtig. Da sich daran fast nix geändert hat, möchte ich meine Aussagen zu dem Thema auch so verstanden wissen. Fast nix, weil Löten bekomme ich absolut nicht hin :-)
Ich versuche mal alles zusammen zu fassen, was ich damals in der Zerspanbude, hier und sonst wo aufgesaugt habe. Wer den Platz hat und kann eine Deckel oder Weiler stellen: Nicht weiter lesen, genau das machen. Zerspanbude empfiehlt auch alte DDR Maschinen, weil meist günstiger, sind mittlerweile aber auch schwer zu bekommen. Alternativen zu diesen Maschinen kenne ich nicht, weil ich deutlich kleiner gehen musste/wollte.
Wenn es kleiner sein soll. Zerspanbude: Gewicht kann man nur durch Gewicht ersetzen! Man glaubt gar nicht wie sich so eine massive Gußdrehbank verwindet. Ich bekam anfangs keine saubere Oberfläche hin, bis ich das gesehen hatte. Die Kleinen stehen auf mickrigen Füßchen und da habe ich dann dicke Schlappen, doppelt so lang dran gemacht und die Ergebnisse wurden mehr als deutlich besser. Ergo je kleiner, desto mehr muss man auf Präzision, Zustellung und Vorschub verzichten. Wenn man das weiß, geht es schon ordentlich. Meine Drehbank steht schon reichlich fest, die Fräse steht etwas ungünstig. da muss ich den Eichentisch noch mal verstärken. Am besten ist es wohl sich einen Betontisch zu giessen :-)
Ich habe mich damals schlau gemacht, was es so gibt. Vereinfacht: Proxxon, Myford und Chinesen und unterschiedlicher Qualität. Da gab es noch ein Marke, die habe ich vergessen.
Proxxon ist teuer und die Maschinen finde ich nicht toll. Myford habe ich wie blöde gesucht, aber keine gefunden.
Also Chinesen:
Das stammt vermutlich alles aus einem Werk und wird je nach Vertigungsgüte an die Hersteller geschickt und haben immer mal etwas andere Anbauteile. manche haben die verchromten Kurbeln, die sind totaler Müll, man hat ständig den Schniepel in der Hand. Aluräder dazu kaufen oder wie ich selber drehen.
Die Nonames sind definitiv Ausschussware, Finger weg! Es sei denn man ist so schmerzfrei und durchgeknallt wie ich und verbringt seine Zeit damit, das Teil erst mal auf Vordermann zu bringen. Ich hatte Glück und die war ok, andere berichten von völlig falsch gebohrten Löchern und teilweise wäre das nicht mehr zu richten gewesen.
Die Roten: Paulimot, Sieg, Holzmann usw.. Die sind auf jeden fall schon besser, ggf. nicht gut zusammen gebaut, aber qualitativ brauchbar. ich habe Videos gesehen, wie manche die Maschine genau wie ich erst mal zerlegt hatten und dann neu aufgebaut. Rotwerk kann man sich im Bauhaus anschauen. Toolarena hat auch die roten und ordentliches Zubehör.
Bernardo und vor allem Optimum wird durchaus auch mal in der Zerspanbude empfohlen. Warum die besser sein sollen, wollte mir erst nicht aufgehen. Jedoch haben die auch große Maschinen im Angebot für mehr als 30000€. Das sagt mir: Du kannst keinem eine teure Maschine verkaufen, wenn er vorher eine preiswerte hatte und die war miserabel.
Sowohl bei Drehe als auch bei Fräse habe ich lange mit Paulimot/Sieg geliebäugelt. Ausstattung und Preis ziemlich gut, aber die Motorleistung von 250/350W war mir zu mickerig.
Bei der Drehe war ich damals sehr geizig und hatte auch nicht so das Geld. Ich hatte aber auch keine konkreten Aufgaben dafür, das war mal reiner Selbstzweck. Ich hatte Bock zu drehen :-) Es hat mir Spaß gemacht die auf Vordermann zu bringen, die Handräder zu drehen und zu merken wie die immer besser wurde. 650€ mit ganz nettem Zubehör war wirklich billig, könnte man bestimmt für 350 wieder loswerden. Würde ich aber nicht noch mal machen, ich würde mir heute eine Bernardo 400 kaufen (~1500€), etwas mehr an Länge ist schon schöner. An meiner 350er kann man etwa 200mm Länge ordentlich bearbeiten und bis 80mm Durchmesser, darüber wird's abenteuerlich.
Bei der Fräse war paulimot zu schlapp und ich habe mich auf bernado versteift, zumal die gerade relativ günstig sind. Pauli etwa 900 und Bernardo 16 etwa 1000 (800W). Es sollte aber etwas mehr Verfahrweg sein und da kamen dann nur 16L oder 20L in Frage. 16L ist es geworden und ich bin super zufrieden damit (1200€). 140mm Tischbreite ist klasse und 365x140mm kann man verfahren. Ich mache zwar nur kleine Teile, aber der Platz ist gold wert, sonst hätte ich bei einigen Teilen ein Problem gehabt sie zu spannen. Großer Tisch ist auch einfach stabiler und damit präziser.
https://www.bernardo-maschinen.com
Den Laden kann ich sehr empfehlen. Angerufen und er hat sich zeit für eine kleine Beratung genommen. Dienstags nachmittags bestellt und Mittwoch war sie auf dem Weg, Donnerstag da....fast da :-) für die letzten km hat sich die Spedition bis Montag zeit gelassen.
Vermessen habe ich sie auch, und konnte max +- 1/100 feststellen. Allerdings sind meine Messwerkzeuge noch nicht ausreichend, um was exaktes zu sagen. Bemängeln kann ich nur das Display für die Pinole, das ist mit Batterie und ohne Beleuchtung, sprich kann man nur gebückt ablesen. Und die hat ein Getriebe, das macht Geräusche, stört normalerweise gar nicht, nur wenn ich Vollgas poliere geht es mir auf den Zünder. da muss ich mal rein schauen :-)
Hans Schreiner hat Martin noch ins Rennen gebracht, scheinen auch gute teile zu sein.
Ich gehe dann mal in den Keller noch schnell nen Fräser abbrechen. Es ist schon seltsam bei mir, beim Motorrad sitzt das Problem oben auf, bei den Maschinen steht es davor....und ich habe keine Ahnung wie ich das loswerde :-)