Bollermann hat geschrieben: 29. Okt 2023
Ich war damals
[, als es die gescholtenen Briten schon lange nicht mehr gab und BMW einige Jahre und reichlich Geld in Weiterentwicklung gesteckt hatte,] ja selbst dabei und habe die Unterschiede gesehen.
Wir bewegen uns im Kreis. Am Ende kommt noch einer und brüstet sich, dass sein 16 jähriger Sohnemann besser rechnen kann, als der eben eingeschulte vom Nachbarn...
Ich könnte jetzt auch anfangen zu schwadronieren, was der Kübel vom 250er BMW Einzylinder alles an Macken und Fehlern hatte, den ein Kumpel vom Schwiegervater zur "Inspektion" bekommen hat. Wäre aber ebenfalls Bullshit, weil das Fahrzeug uralt ist und niemand weiß, was da wer schon herumgedoktort hat. Das ist nicht die Schuld des Konstrukteurs, des Herstellers und der Zulieferer.
Wenn Du schon meckern willst, dann tu' das doch fundiert und zieh' über die Gussqualität her, denn da waren die deutschen Fabrikate durch die Bank weg besser bestückt und man hätte zumindest in diesem Punkt eine solide Diskussionsgrundlage!
Es ging darum, woher die unter Enthusiasten strittige schlechte Reputation alter englischer Motorräder kommt und nicht darum, welches Motorrad Dir und Deinen Bedürfnissen besser zusagt. Du hast keinerlei Erfahrung in dieser Materie vorzuweisen (nach eigener Aussage), tust das aber alles als minderwertigen Mist ab und bestätigst Dich selbst, dass Deine Kaufentscheidung die richtige für Dich war. Danach hat aber niemand gefragt.
Ne, das ist mir zu doof.
Letztlich läuft es doch darauf hinaus, dass die Briten durchaus zu ihrer Zeit sehr gute Motorräder gebaut haben, die sowohl wartungstechnisch als auch qualitativ in etwa dem entsprachen, was auch andere produzierten. Somit sind sie weder anfälliger, noch unzuverlässiger als andere Fabrikate jener Zeit. Das Problem war viel mehr, dass durch vielfältige Kausalitäten, insbesondere aber der Wirtschaftslage darauf verzichtet wurde, die Produkte signifikant weiter zu entwickeln. Somit wurde man von der Konkurrenz abgehängt und hatte letztlich, zum Ende hin, nur noch mittlerweile(!) veralteten Kram im Repertoire vorzuweisen, dem man zwar etwas moderneres Styling gegönnt hatte, mit den Eigenschaften der ausländischen Neuentwicklungen jedoch nicht (mehr) mithalten konnte.
Genau so erging es im Übrigen nahezu allen europäischen Marken irgendwann und auch die großen BMW wären gnadenlos untergegangen, hätten sie nicht die vierrädrige Übermacht im Rücken gehabt.
Wer kauft sich heute schon einen Comodore C64? Nur nur die, die auf alten Kram und den für sie entscheidenden Charme stehen. Zu ihrer Zeit waren sie aber die Spitze dessen, was sich ein normaler Mensch leisten konnte. Zu sagen, die wären Shit gewesen, weil mittlerweile jede Uhr mehr leistet, ist ebendies.
Alles andere ist Legende und Stammtischgewäsch. Einzelfälle, die aus der Masse hervorstechen, durch besondere oder kaum verhandenen Zuverlässigkeit, gibt es in sämtlichen Lagern.
Gruß,
Andreas
P.S.: Alu-Zylinder sind auch deutlich leichter
P.P.S.: Ich wil niemandem seine BMW schlecht reden, egal welches Baujahr und welcher Fortbewegungstyp. Muss jeder selbst entscheiden. Gleiches erwarte ich aber auch in die andere Richtung, dann kann ich auch netter und weniger direkt sein.