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Engländer und deren Reputation

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bosn
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Re: Engländer und deren Reputation

Beitrag von bosn »

Jau,Bambi - korrekt !

Die größten Schwachstellen sind heute ultraleicht zu beheben.

Man baut eine elektronische Zündung ein und Ruhe auf der Seite.

Die ollen Amals gibbet jetzt in "Premium".....und damit hat man einen einfach einzustellenden Vergaser der dauerhaft läuft !

Und das Thema Aluzylinder....oje...ja...da könnte ich jetzt Romane schreiben.... :zunge:
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Bambi
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Re: Engländer und deren Reputation

Beitrag von Bambi »

Danke für die Aufklärung, Martin - ich war schon erschrocken. Wobei der Andreas vielleicht kantig, aber durchaus korrekt seine Ansichten vertritt. Aber der spielt vom Können her auch mindestens zwei, eher mehr Klassen über mir.
Beim Thema Aluzylinder bin ich auch mal gespannt, bosn, was meiner beim Nachmessen nach ca. 30 tkm sagt. Einem Freund ist der Gillardoni-Zylinder oben bei den Stehbolzen für den Zylinderkopf 'eingefallen'. Ich glaube, er hat am Ende sogar auf den Graugußzylinder zurückgerüstet weil er die Chose einfach nicht dicht bekam. Bei einem Stuttgarter Freund läuft der schon recht lange ohne Probleme.
Schöne Grüße, Bambi
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martin58
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Re: Engländer und deren Reputation

Beitrag von martin58 »

Die Motivation für den Wechsel von Guss- auf Aluzylinder erschliesst sich mir nicht. Guss ist doch ein reelles Material, warum dann freiwillig auf Alu wechseln?
Ein ewiger Kritikpunkt bei den Yamaha-Einzylindern ist doch, dass deren Aluzylinder ohne durchgehende Stehbolzen nicht steif genug sei, wenn man hubraummäßig über ein gewisses Maß hinausgehe.
Was es mit der legendären Zuverlässigkeit von BMW auf sich haben soll? Spätestens seit die Japaner mit solchen Geräten wie CB750 oder Z1 900 am Markt erschienen sind, ist doch BMW nicht mehr das Urmeter an Zuverlässigkeit.
Edit: Wenn man auf die Geräte aus den 40ern zu sprechen kommt: Die WL750 hat ja aus bekannten Gründen den Beinamen "the bike that won the war". Selbiges kann man auch zur Norton 16H, BSA M20 WD und Matchless G3 sagen. Also ganz so schlecht kann das zöllige Zeugs dann nicht gewesen sein ..

Bollermann
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Re: Engländer und deren Reputation

Beitrag von Bollermann »

Was ich zu BMW gesagt habe, werde ich nicht relativieren.
Ich war damals ja selbst dabei und habe die Unterschiede gesehen.
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Bambi
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Re: Engländer und deren Reputation

Beitrag von Bambi »

Hallo Martin,
der Aluzylinder kann die Hitze besser ab! Der Triumph-Twin hat keine Luftkanäle zwischen den Zylindern und wird dort schon sehr warm. In den 90-ern kam dazu, daß die Kolben eine ziemlich unterirdische Qualität hatten (Einbaumaß war plötzlich das bei dem man die Vorgänger ersetzen und die Zylinder aufbohren sollte). Das kann inzwischen wieder besser sein ... Über 6 kg Gewichtsersparnis kamen hinzu ...
Schöne Grüße, Bambi
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bosn
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Re: Engländer und deren Reputation

Beitrag von bosn »

Jau, Bambi das trifft es schon ziemlich auf dem Kopp...

Alu wächst mit bei wärme....E-Modul....


Der sackschwere Zylinder am Tri-Twin braucht lange um sich zu dehnen - bzw er tut es fast gar nicht.

Durch die ganzen Tuningmaßnahmen und der Hubraumvergrößerung ist der ürsprüngliche Motor nicht unbedingt standfester geworden.

Die Kolben haben hohe Dome und werden sehr heiß .

Dadurch muss der Motorenbauer das Laufspiel entsprechend groß wählen ...10-12/100 ...da ist ne BMW schon lange Tod..

Wer mal ne ump gefahren hat wird überrascht sein , das sich nach ca 50 km der Motor anfühlt als ob er mehr Leistung hat.

Dann ist i.d.R. der Kolben aufgegangen wei ein Hefeteig und legt sich an die Zylinderwand an.

Dann brüllt das Ding aber wie doof und verlangt Drehzahl ...aber bitte nie länger als man den eigenen Atem anhalten kann :bulle:

Sooo....

Um das zu elemineren....kommt der Alulinder ins Spiel.

Das war für mich vor einer Dekade ein steiniger Weg.

Immerhin hat das Set up nun 60tkm hinter sich :zunge:

Wer will kann das mal nachlesen unter :

http://www.britbikeforum.de/viewtopic.php?f=16&t=3903

Sorry , der "Slang" und die Konversation ist nicht immer gut zu verstehen...Asche auf mein Haupt :fingerscrossed:

Nun , die Schnitzerei kann man vermeiden und sich bei M.AP. in St.Petersburg / Florida ein Set bestellen , was "plug and play " sein sollte.

Habe es gerade noch bei meinem Buddy Wu in Augenschein genommen - Super Qualität !


Übrigens - die nächste Baustellen der Engländer.

Ölleckagen.

Die kann man auch halbwegs in den Griff bekommen.(-Klar die konstruktiv zu kleinen Dichtflächen bleiben )

Thema : Kurbelgehäuse Entlüftung.

Haben die durch die Markenbank alle zu klein ausgelgt. Reed Valves und ähnliches helfen dort ungemein !
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Brownie
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Re: Engländer und deren Reputation

Beitrag von Brownie »

TeaLow hat geschrieben: 27. Okt 2023 Ich hab da auch keine Vorurteile, ganz im Gegenteil, Konto nur leer, sonst hätte ich eine Commando und einen Dolomite Sprint. Beides meine absoluten Träume...
Moin TeaLow,
sag bescheid wenn dein Konto wieder voll ist, vielleicht verkauf ich dir dann meinen... :P
IMG-20200807-WA0004.jpg
So teuer ist der ja auch nicht..fürn ollen 123er werden heut schon höhere Preise aufgerufen, versteh ich nicht...



Ich habe ja nur 4 Rädrige Erfahrung mit Lord of the Darkness,
aber so schlimm isses nicht. Wenn ich da meinen 20 Jahre alten Mercedes Vito anschaue steht der in nichts nach, elektrisch funktioniert da fast nichts mehr, die Zentralverriegelung hat vor Jahren schon den Geist aufgegeben..die Karo wird vom Lack zusammengehalten..so ist das aber halt wenn man nicht ab und zu nach dem Plunder schaut.

2006 eingestiegen in das Englische mit einem Triumph Spitfire 1500, lief eigentlich immer ganz ordentlich. Warum der die silberne Zitrone bekommen hat vom ADAC anno dazumal? Keine Ahnung, vielleicht weil Lieschen Müller und Karl Otto immer auf die Vollen gegangen sind mit kaltem Motor, ist halt ein Langhuber, muss man warmfahren.

Und mit meinem Dolomite bin ich seit 2008 erst einmal liegen geblieben....weil Tank leer.... :unbekannt:
Allerdings macht das Licht gerade Zicken, vermutlich Kabel durch am Lenkstockschalter.
Das selbe hatte ich am Spiti auch mal, mitten im Wald, mitten in der Nacht. Gott sei Dank ging das Fernlich noch...
Also den Lord of the Darkness hab ich sozusagen schon persönlich kennen gelernt, würde deswegen aber Enländer nicht als schlechter darstellen wie andere. Die englischen Ingenieure hatten das schon drauf würd ich sagen, wurden aber in den 70ern totgespart und totgestreikt.

Und immerhin war der Dolomite Sprint das erste Großserienfahrzeug mit 4-Ventil Technik..
Und den kann man heute noch gemütlich mit 130 im Overdrive bei 10L/100km über die Autobahn scheuchen. Und wenn man mal spät dran ist gehen da auch 180...da kucken die Leute immer.... :rockout:
Hätten die damals bei der Fertigung besser aufgepasst wären der Motor locker für 150PS gut, Serienmäßig wurde der mit 127 angegeben,
das war wohl der Durchschnitt aller gefertigten Motoren. Saab hat den Motorblock übrigens in seinen 99 Turbo übernommen für ne Weile.

Vielleicht kommt mir irgendwann ja doch noch mal was 2-Rädriges aus England in die Garage....wer weiß.

Edit: Ölleckagen bei Engländern gibts nicht....das nennt sich Verlustschmierung..... :idea: :grin:
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bosn
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Re: Engländer und deren Reputation

Beitrag von bosn »

Ach..so..Allgemein :

Ich wollte mit dem Beitrag hier auch nix und niemanden anprangern.

Entäuschend sind für mich eben so Themen wie die vom King Curry äh Harriiii.

Da kommen dann wieder diese alten Vorurteile und Standardssätze auf.

Wäre doch schade wenn sich deswegen jemand davon abhalten ließe sich eine alte Kiste zuzulegen.

Und gerade hier auf dieser Plattform ( wo es viele gute Schrauber gibt - die auch im Thema sind ) erwartet man doch eine etwas

wohlollendere Sichtweise ? Altes Zeug bleibt altes Zeug womit man sich dann auch beschäftigen muss ?

:wink:

Übrigens ..evtl auch peinlich :

Mir ist eingefallen das ich nach der Restauration meiner Wombill die alten Bremsbeläge dringelassen hatte (weil für gut befunden)

und da ich mit dr Kiste jetzt so ca 100tkm gefahren bin...halten orig Beläge schon seeehr lange ....( jaja ich kontrolliere das schon)

(Abzüglich ca 10tkm mit der conical Hb ...die Kiste kam aus Texas und hatte bestimmt n weniger als 50tkm auf der Uhr...somit

bestimmt Erstausrüsterquali )... :unbekannt:
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grumbern
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Re: Engländer und deren Reputation

Beitrag von grumbern »

Bollermann hat geschrieben: 29. Okt 2023 Ich war damals [, als es die gescholtenen Briten schon lange nicht mehr gab und BMW einige Jahre und reichlich Geld in Weiterentwicklung gesteckt hatte,] ja selbst dabei und habe die Unterschiede gesehen.
Wir bewegen uns im Kreis. Am Ende kommt noch einer und brüstet sich, dass sein 16 jähriger Sohnemann besser rechnen kann, als der eben eingeschulte vom Nachbarn... :roll:

Ich könnte jetzt auch anfangen zu schwadronieren, was der Kübel vom 250er BMW Einzylinder alles an Macken und Fehlern hatte, den ein Kumpel vom Schwiegervater zur "Inspektion" bekommen hat. Wäre aber ebenfalls Bullshit, weil das Fahrzeug uralt ist und niemand weiß, was da wer schon herumgedoktort hat. Das ist nicht die Schuld des Konstrukteurs, des Herstellers und der Zulieferer.
Wenn Du schon meckern willst, dann tu' das doch fundiert und zieh' über die Gussqualität her, denn da waren die deutschen Fabrikate durch die Bank weg besser bestückt und man hätte zumindest in diesem Punkt eine solide Diskussionsgrundlage!

Es ging darum, woher die unter Enthusiasten strittige schlechte Reputation alter englischer Motorräder kommt und nicht darum, welches Motorrad Dir und Deinen Bedürfnissen besser zusagt. Du hast keinerlei Erfahrung in dieser Materie vorzuweisen (nach eigener Aussage), tust das aber alles als minderwertigen Mist ab und bestätigst Dich selbst, dass Deine Kaufentscheidung die richtige für Dich war. Danach hat aber niemand gefragt.
Ne, das ist mir zu doof.

Letztlich läuft es doch darauf hinaus, dass die Briten durchaus zu ihrer Zeit sehr gute Motorräder gebaut haben, die sowohl wartungstechnisch als auch qualitativ in etwa dem entsprachen, was auch andere produzierten. Somit sind sie weder anfälliger, noch unzuverlässiger als andere Fabrikate jener Zeit. Das Problem war viel mehr, dass durch vielfältige Kausalitäten, insbesondere aber der Wirtschaftslage darauf verzichtet wurde, die Produkte signifikant weiter zu entwickeln. Somit wurde man von der Konkurrenz abgehängt und hatte letztlich, zum Ende hin, nur noch mittlerweile(!) veralteten Kram im Repertoire vorzuweisen, dem man zwar etwas moderneres Styling gegönnt hatte, mit den Eigenschaften der ausländischen Neuentwicklungen jedoch nicht (mehr) mithalten konnte.

Genau so erging es im Übrigen nahezu allen europäischen Marken irgendwann und auch die großen BMW wären gnadenlos untergegangen, hätten sie nicht die vierrädrige Übermacht im Rücken gehabt.

Wer kauft sich heute schon einen Comodore C64? Nur nur die, die auf alten Kram und den für sie entscheidenden Charme stehen. Zu ihrer Zeit waren sie aber die Spitze dessen, was sich ein normaler Mensch leisten konnte. Zu sagen, die wären Shit gewesen, weil mittlerweile jede Uhr mehr leistet, ist ebendies.

Alles andere ist Legende und Stammtischgewäsch. Einzelfälle, die aus der Masse hervorstechen, durch besondere oder kaum verhandenen Zuverlässigkeit, gibt es in sämtlichen Lagern.
Gruß,
Andreas

P.S.: Alu-Zylinder sind auch deutlich leichter :versteck:

P.P.S.: Ich wil niemandem seine BMW schlecht reden, egal welches Baujahr und welcher Fortbewegungstyp. Muss jeder selbst entscheiden. Gleiches erwarte ich aber auch in die andere Richtung, dann kann ich auch netter und weniger direkt sein.

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nanno
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Re: Engländer und deren Reputation

Beitrag von nanno »

Brownie hat geschrieben: 29. Okt 2023 Und immerhin war der Dolomite Sprint das erste Großserienfahrzeug mit 4-Ventil Technik.
Um die Sache ein bissl aufzulockern: das war eigentlich der russische T34 :mrgreen:
(Ernsthaft V12 mit 4 Ventilen pro Zylinder und obenliegender Nockenwelle - ich war selber überrascht, wie ich die Bilder gesehen habe... und definitiv häufiger gebaut als ein Dolomite Sprint )

Und was Öllecks und Engländer betrifft: da bin ich vollends bei einem der Vorschreiber wg. der Motorentlüftung und möchte ergänzen: Es ist erstaunlich was mit modernen Dichtmassen alles dichtgekriegt werden kann.
Frei ist, wer frei denkt.

http://greasygreg.blogspot.com

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