Tag 8 : 19.06
Die letzten hohen Pässe und die Fußgängerzone in Garmisch.
Wir ließen die Motoren gegen 8:30 Uhr langsam in Fondo warmlaufen.
Das Dorf war schon wach, wenn nicht, dann jetzt. An der Ortstanke wurde gleich mal Treibstoff gebunkert, Thomas brauchte etwas Öl für seine Speed Tripel und Luft musste bei allen nachgepumpt werden. --- Endlich mal italienische Luft in den Reifen !!
Es ging über die SS 42 und den Mendelpass (Passo Mendola) nach Bozen. Marko wollte im Motorradladen in Bozen noch neue Handschuhe kaufen. Der Laden war aber nicht so gut sortiert, und es ging weiter durch Bozen in das Sarntal auf die SS 508.
Bozen´s Innenstadt hatte natürlich wieder eine Sperrung in der von uns geplanten Strecke eingearbeitet. Diese ging gefühlt mitten durch´s Zentrum. Auch das haben wir mit 6 Motorrädern gemeistert ohne das jemand von uns abgesprengt wurde.
In Sarntal wurde gerade Heu gemacht, und den Geruch von frischem Heu kenne ich seit meiner frühesten Jugend. Es war ein wirkliches großartig in diesem schönen langgezogenem Tal früh Morgen´s mit dem Motorrad einen schwarzen Strich in Richtung des 2200 m hohen Penser Joch´s auf den Asphalt zu ziehen.
Der Rest der Rotte fuhr mir davon, und ich genoss die schöne klare Luft und zog völlig Tiefenentspannt meinen Strich.
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Oben warteten die Jung´s schon auf mich. Das Penser Joch ist einer der Pässe die ich immer gern mitnehme, wenn ich in Alto Adige unterwegs bin. Er hat nichts spektakuläres, er ist einfach nur schön.
Runter ging´s dann nach Sterzing im Six Pack, schön im Tieflug in einer Linie hintereinander, in Flotter Gangart. Nur zwei Italienern mit Ihren schönen aufgebretzelten Renn-Duc´s mussten wir Platz machen.
In der Innenstadt von Sterzing gab´s den obligatorischen Mittags Cappuccino und einen Snack, danach kletterten wir gleich wieder hoch auf den Jaufen Pass, der schon etwas voller war.
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Auf der Passhöhe wimmelte es von GS und KTM Modellen. Wir waren da mit unseren Rennern ein wenig die Exoten.
Auf der Talfahrt reihten wir uns irgendwann in eine nicht endende Schlage von Motorräder ein die alle nach St. Leonard unterwegs waren. --- Überholen fast unmöglich.
In St. Leonard teilte sich dann die Spreu vom Weizen. Da waren die Piloten die nach Meran abbogen, und die das Timmelsjoch in Richtung Österreich unter die Räder nahmen.
Wir gehörten zu den letzteren. Die Südrampe des Timmelsjoch war auch für mich ein Heimspiel, und es wurde überholt, wo und wie es gerade ging. Die Kehren und Kurven am Timmelsjoch kenne ich wie die Kurven auf meiner Hausrunde.
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Diesmal war ich als erster am Tunnel des Grauen´s, dicht gefolgt von Malte und Jörn in über 2500 m Höhe.
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Das sollte dann auch der letzte große Pass auf unsere Tour sein.
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Bei der Abfahrt zwischen den ca. 3 m hohen Schneewänden in Richthung Ötztal hatte man das Gefühl in einem Kanal durch einen Gefrierschrank zu fahren. An der Mautstation diskutierten wir ob wir dem Museum einen Besuch abstatten. --- Die Mehrheit entschied sich für weiterfahren.
So ging´s mit einer kleinen Tankpause in Sölden durch, bis nach Ötz, wo mal wieder eine Lagebesprechung standfand. Natürlich bei leckeren Getränken und Eis. Die Temperaturen kratzten an der 30 Grad Grenze, und die Gemüter waren auch mal etwas Erhitzter. Alles kein Problem, wir einigten uns wie immer ohne großen Streit eine Unterkunft in Richtung Garmisch für die Nacht zu suchen.
Es ging auf langweiliger Österreichischer Landstraße am Inn entlang bis nach Telfs. Dann konnte auf der L35 Richtung Mittenwald mal wieder richtig angegast werden, und die Reifenkanten in eine Runde Form gebracht werden. Kurz vor Mittenwald ging´s über die Grenzlinie und wir waren wieder in Deutschland. In Wallgau versuchten wir unterzukommen, --- keine Chance, alles voll !!!
Malte und Jörn quälten Ihre Smartphone´s und es gelang in Ettal in der Nähe von Garmisch unterzukommen.
Marko programmierte sein Navi auf kurvige, kürzeste Strecke, und ab ging die Luzi.
Vor Garmisch schickte uns das Navi quer durch die Wohngebiete. Damit noch nicht genug, es machte auch vor der Fußgängerzone nicht halt. Marko fuhr stur nach Navi Angabe, und wir natürlich hinterher. In der Fußgängerzone zogen wir nicht nur böse Blicke auf uns, ein genervter Radfahrer überholte Jörn rechts, dabei schrammte der mit dem Fahrrad fast einen Blumenkübel, seine Begleiterin hatte schon vorher die Flucht zur Seite vorgezogen. Mich wunderte es das wir nicht vom in den Cafe´s sitzendem Publikum mit Eiskugeln beworfen wurden.
Marko sagte hinterher, das da nur ein Schild stand --- Lieferverkehr frei. --- Wir lieferten !!! --- 6 schöne Motorräder und ein wenig Abwechslung.
Am Hotel angekommen stellten wir unsere Motorräder, zu den schon geparkten Bike´s mit englischem Kennzeichen.
Ich stellte fest in England fährt man nur geradeaus !!! --- Ich habe noch nie solch eckig gefahrene Reifen gesehen wie auf diesen Motorrädern.
Der Abend endete wie die vorherigen, nur das wir dieses mal nett darauf hingewiesen wurden, das das Personal doch gerne Feierabend machen möchte.
Wir erfüllten der Mannschaft nach 310 km schönen Straßen und Pässen diesen Wunsch gerne.
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Fortsetzung folgt :
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