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SCRAM-ITALY 2025

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FEZE
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Re: SCRAM-ITALY 2025

Beitrag von FEZE »

weiterhin viel Spaß der ganzen Truppe.
Schaum und Silikon ersetzen Präzision!

gasgasjoe
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Re: SCRAM-ITALY 2025

Beitrag von gasgasjoe »

so endlich geht es weiter mit dem Tour Bericht

Der zweite Tag beginnt entspannt: ein ausgiebiges Frühstück im Agriturismo, dann Punkt 10:00 Uhr Abfahrt. Leichter Nebel liegt noch in den Tälern, doch schon bald öffnet sich der Himmel – blauer geht es kaum.

Colle Fauniera – Pantanis Gipfel

Die Route führt über Cuneo und Monterosso Grana hoch zum Colle Fauniera. Auf über 2.400 Metern thront hier das Denkmal von Marco Pantani. Die Aussicht ist überwältigend, ein Panorama aus schroffen Gipfeln und leuchtend roten Heidelbeersträuchern, die in dieser Jahreszeit die Hänge färben. Für einen Moment schweigt selbst die sonst so lebhafte Gruppe – der Ort hat etwas Magisches.

Valcavera und Val Meja

Ein paar Kehren weiter: der Colle Valcavera. Der Blick schweift ins Val Meja, dominiert vom markanten Rocca la Meja, einer Felsnadel, die wie ein steinernes Wahrzeichen über der Landschaft wacht. Hier oben ist jeder Kilometer ein Genuss – enge Kurven, karge Schönheit und das Gefühl, in einer anderen Welt zu fahren.

Rifugio Carbonetto – kleine Pause, große Aussicht

Die Abfahrt nach Demonte überrascht mit einem kurzen Schotterabschnitt, der sofort Scrambler-Feeling pur weckt. Pause machen wir am Rifugio Carbonetto: eine kleine Hütte, perfekter Ort für einen Kaffee, ein Stück Torta und ein paar Geschichten am Straßenrand.

Unbekannte Pässe und alte Festungen

Von Demonte aus wählen wir nicht den direkten Weg, sondern schlagen uns über einen kleinen, kaum bekannten Pass zum Santuario Madonna del Colletto durch – einsam, ruhig, fast geheimnisvoll.

Dann weiter über Limone Piemonte hinauf zum Fort Central du Col de Tende. Ein geschichtsträchtiger Ort, der hoch über den Bergen thront. Hier entsteht unser erstes großes Gruppenfoto – elf Motorräder, elf Fahrer, elf Geschichten vor alter Steinmauer und weitem Himmel.

Chalet le Marmotte – Dolce Vita in den Bergen

Die späte Mittagspause verbringen wir im Chalet le Marmotte. Während die Teller mit Pasta und Polenta gefüllt werden, schweift der Blick über die umliegenden Gipfel – ein Platz, der so perfekt wirkt, als wäre er nur für Motorradfahrer gemacht.

Rückkehr mit Vorfreude

Am Nachmittag rollen wir zurück zum Agriturismo. Zufrieden, satt, voller Eindrücke. Ein perfekter Tag endet – und alle wissen: Das war erst der Anfang.
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gasgasjoe
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Re: SCRAM-ITALY 2025

Beitrag von gasgasjoe »

Tag 3 – Grenzfahrten, Schotterträume und eine Murmelbahn zum Bett

Heute steht der erste Umzug an: Von unserem Basislager in Roccasparvera geht es zur zweiten Unterkunft. Unsere SCRAM-ITALY Rundtour ist so angelegt, dass wir alle zwei Tage das Quartier wechseln, um die Region in Etappen zu erleben. Der Tour-Bus wird mit Gepäck beladen, Imma fährt diesmal hinter uns her – der Tross ist bereit.

Heiligtum und Schotterabenteuer
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Durch das lange Tal von Demonte bis Vinadio, dann beginnt der Anstieg zum Passo della Lombarda. Kurz vor der Passhöhe halten wir am Santuario Sant’Anna di Vinadio, dem höchstgelegenen Wallfahrtsort Europas. Ein mystischer Platz.
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Ein Teil der Gruppe entscheidet sich für den „harten“ Weg: die alte, längst vergessene Schotterstraße zum Pass. Staub, Steine, Kehren – ein erster echter Härtetest für die Scrambler.
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Oben am Pass treffen sich beide Routen wieder.
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Gemeinsam rollen wir weiter nach Frankreich zum Skiort Isola 2000 – Zeit für eine Kaffeepause. Leider: „Noch nie so einen schlechten Espresso getrunken!“ – auch das gehört zum Abenteuer.

Kurvenrausch am Col de Turini
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Von hier aus nehmen wir Kurs auf eine Legende: den Col de Turini. Jeder Motorradfahrer kennt ihn, und auch wir sind begeistert. Endlose Kehren, Rhythmuswechsel, grandiose Ausblicke – eine Strecke, die wie für uns gebaut scheint.

Unterwegs legen wir Halt ein bei der Notre-Dame de la Menour, einer Kapelle, die wie ein steinernes Tor mitten in einem Bergsattel steht. Ein perfekter Ort für eine Drohnenaufnahme – Bilder, die bleiben werden.
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Dolceacqua – Aperitivo und italienisches Leben
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Die Route führt über Sospel zurück nach Italien. Kleine, versteckte Pässe bringen uns nach Dolceacqua, wo wir bei einem Aperitivo den Tag Revue passieren lassen. Sonne, Wein, Stimmengewirr – Dolce Vita pur.

Fisch, Spitzkehren und Dunkelheit

Zum Abschluss kehren wir ein in die Pizzeria Braceria Le Trote, berühmt für ihre Fischspezialitäten. Satt und zufrieden brechen wir gegen 21:30 Uhr auf zur neuen Unterkunft
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Die letzten 200 Meter haben es in sich: stockdunkel, steil, enge Spitzkehren. Hannes bringt mich im Sozius-Express hinunter, damit ich den VW-Bus von Imma übernehmen kann. Zwei Kehren sind nur zu meistern, indem man wie auf einer Murmelbahn vor und zurück pendelt – Zentimeterarbeit unter Vollgas.

Oben angekommen beziehen wir unsere Zimmer. Einige gönnen sich noch einen Absacker auf der Terrasse. Ein langer, intensiver Tag voller Highlights endet mit viel Adrenalin – und einem Lächeln im Gesicht.
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jenscbr184
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Re: SCRAM-ITALY 2025

Beitrag von jenscbr184 »

Spektakulär. .daumen-h1:
Ohne Freiheit ist dein Leben nichts wert. Nichts.

gasgasjoe
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Re: SCRAM-ITALY 2025

Beitrag von gasgasjoe »

hier eine Teaser vom Video

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Bambi
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Re: SCRAM-ITALY 2025

Beitrag von Bambi »

Grandios!
'Find me kindness, find me beauty, find me truth' (Dreamtheater aus 'Learning to live')

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JoeHen
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Re: SCRAM-ITALY 2025

Beitrag von JoeHen »

Ich habe mir jetzt mehrere deiner Videos angeschaut. Es macht Spaß deine Videos zu sehen…kurzweilig…toller Schnitt….tolle Landschaften….und geile Typen👍.
LG Jörn

gasgasjoe
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Re: SCRAM-ITALY 2025

Beitrag von gasgasjoe »

Tag 4 – Schrauben, Schotterträume und ein Abend im winzigen Dorf

Manchmal beginnt ein Tourtag nicht mit dem Aufheulen von Motoren, sondern mit dem Knirschen von Feilen. Rolands Kupplungszug hat den Geist aufgegeben – mitten in Ligurien. Gut, dass wir einen XT-Ersatzzug dabeihaben. Unter den Händen des selbsternannten „MacGyver“ Roland wird gefeilt, gebogen, gesägt – und tatsächlich: es passt!
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Kaum ist der eine fertig, liegt der nächste schon in den Innereien seiner Maschine. Frank hat seine kleine Suzuki DR250 zerlegt. Vergaser draußen, Schwimmerstand einstellen – und dabei ahnen wir noch nicht, dass das nur der Anfang ist.

Drama am Morgen – Elektrik & Vergaser

Beim Startversuch nach Pigna stirbt Franks DR erneut. Bergab rollen, Kupplung kommen lassen – nichts. Diagnose: kein Strom. Unter der Sitzbank finden wir einen Kabelsalat, der jedem Elektriker Albträume bescheren würde. Blanke Kabel, Isolierband – ein wahres Horrorbild. Nach langer Suche entdecken wir ein gebrochenes Kabel – Strom ist wieder da, aber der Motor will nicht.
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Meine Frage bringt die Wende: „Frank, hast du nicht heute Morgen am Vergaser geschraubt?“ Ein Blick auf die Kerze: trocken. Also wieder ran an den Schwimmerstand, ein Stückchen nachjustiert, alles zusammengebaut – und siehe da: sie läuft. Endlich Frühstück in Pigna!

aber jetzt erst einmal ein Cappuccino
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Kurze Tour mit viel Genuss

Eigentlich war ein Abstecher nach Frankreich geplant, doch wir entscheiden uns, in Italien zu bleiben. Über Castel Vittorio geht es hinauf zum Passo Ghimbegna, dann weiter nach Badalucco und zum Monte Ceppo.
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Die Straßen hier sind überseht mit Schlaglöchern, zum Glück fahren wir Scrambler! Die Mittagspause verbringen wir am Colle Melosa – Sonne, gutes Essen, Ausblicke bis zu den Schotterpfaden der Ligurischen Grenzkammstraße und ein atemberaubender Blick auf den Toraggio. Der höchste Berg Liguriens. Ich nutze die Zeit für Drohnenaufnahmen – Bilder, die nach Abenteuer riechen.
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Luxus & Ursprünglichkeit

Am Nachmittag kehren wir früher ins Agriturismo Al Pagan zurück. Sauna, Whirlpool, Terrasse – die perfekte Gelegenheit, das Haus wirklich zu genießen.
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Doch der Abend hält noch ein besonderes Highlight bereit: Abendessen im Agriturismo Ca’ de Na, versteckt im winzigen Dorf Buggio. Hier gibt es keine moderne Gourmetküche, sondern das, was Ligurien wirklich ausmacht: einfache, ehrliche Gerichte, gekocht wie vor hundert Jahren. Ein Fest für die Sinne.
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In der Dunkelheit tuckern wir mit den Scramblern zurück. Auf der Terrasse lassen wir den Tag mit einem Glas Rotwein ausklingen – die Stimmung ist einzigartig. Es geht längst nicht mehr nur ums Fahren, sondern um die gemeinsame Zeit.
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DUCracer
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Re: SCRAM-ITALY 2025

Beitrag von DUCracer »

Ihr macht es richtig !!! .daumen-h1:

--- Das Fahren ist das eine, aber gutes Essen, einen guten Rotwein, gute Stimmung, schöne Landschaften, das genießen beim Boxenstop Unterweges, sowie das Teilen von Erlebnissen mit guten Bekannten und Freunden, macht das Salz in der Suppe aus. :grin:

Dazu gehört auch mal eine Schrauberstunde !!! :wink:

Es macht mir sehr viel Spaß, Euch bei Euren wunderbaren Touren, durch die schöne Dokumentation in Wort und Bild im Geiste zu folgen. :grin:

Weiter so !!!! :salute:

Begeisterte Grüße aus dem Harz
Frank
Egal wieviel Motorräder Mann hat, es ist immer Eins zu wenig !!!!

gasgasjoe
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Re: SCRAM-ITALY 2025

Beitrag von gasgasjoe »

Tag 5 – Lost Places, Freundschaften und mediterrane Abende

Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht: schon steht der nächste Umzug an. Gepäck in den Bus, die Motoren starten, und los geht’s – heute wechseln wir zur dritten Unterkunft. Ziel ist Rosannas Agriturismo bei Albenga.

Die schönsten Seiten Liguriens

Die Route des Tages führt uns – und das ist keine Übertreibung – durch die wohl schönsten Teile Liguriens. Über Pigna und den Monte Ceppo rollen wir noch einmal über die Schlaglochpiste nach Triora, das „Dorf der Hexen“. Von dort weiter über den Passo Teglia, eine schmale, kurvenreiche Strecke, die wie gemacht ist für Scrambler.
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Lost Place mit Focaccia
Mittags rasten wir in einer kleinen Bar. Es gibt frische Focaccia, dazu den Blick auf das italienische Alltagsleben. Dann wartet ein Ort, der uns alle in den Bann zieht: die verlassene Kirche Chiesa di Sant’Andrea.
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Eine alte kleine Schotterstraße führt durch die Olivenhaine. Die verlassene Kirche steht völlig frei. Kein Vandalismus wie wir es sonst kennen. Nur die Natur. Leider kenne ich ihre Geschichte nicht. Aber vermutlich war es ein Erdbeben und die Schäden waren zu groß.
Ein Lost Place wie aus einem Film – bröckelnde Mauern, verwitterte Fresken, Stille. Mystisch, eindrucksvoll, ein Ort, der lange nachwirkt.
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Begegnungen unterwegs
Auf dem Colle San Bartolomeo machen wir einen kurzen Abstecher zu Rosalie, einer befreundeten Künstlerin, die hier ein Bed & Breakfast betreibt. Ein herzliches Hallo, ein paar Minuten Austausch – Begegnungen, die so wertvoll sind wie die Landschaft selbst.
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Willkommen bei Freunden

Über den Colle Ginestro, Vellego und Marmoreo führt uns die Route schließlich zu Rosanna. Ihr Agriturismo kennen wir schon – die Ankunft jedes Mal wie ein Heimkommen an.
Rosanna empfängt uns, wie sie es immer tut: herzlich, offen, mit einem Lächeln, das sofort ansteckt. Ihr Haus, der Garten, die Stille der Hügel – ein Ort, an dem man automatisch durchatmet. Und dann die Küche: authentisch, mediterran, voller Liebe gekocht.
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Mediterraner Abend

So endet der Tag, wie er schöner nicht sein könnte: mit einem langen Abend auf der Terrasse, umgeben von Freunden, gutem Wein, köstlichem Essen und dem Gefühl, am richtigen Platz zu sein.
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